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Das solltest Du über Magnesium wissen

Mangel, Lebensmittel und Dosierung

Lesezeit 5 Minuten

Im ROCKIPRIDA besprechen wir wieder alles zum Thema Magnesium. Neben der Entdeckung von dem Mineral und der Frage, ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind, erfährst du in 5 Minuten, wie ein Magnesium-Mangel entsteht, wer häufig davon betroffen ist & was Magnesium überhaupt in deinem Körper macht!

Wie wurde Magnesium entdeckt?

Bereits vor der reinen Darstellung des Elementes beschäftigten sich Wissenschaftler mit Magnesiumsverbindungen. So gab es die Bezeichnung Magnesium schon vor der reinen Herstellung. Die Bezeichnung stammt von dem Wort Magnesia ab, welches der Chemiker dem Magnesiumcarbont zuordnete. Das Element wurde erstmals 1830 durch den französischen Chemiker Alexandre Bussy in reiner Form dargestellt. [1] Der Mineralstoff trägt das Symbol Mg und ist mit der Ordnungszahl 12 in der 2. Hauptgruppe des Periodensystems gelistet.


Welche Bedeutung hat Magnesium für unseren Körper?

Physiologische Wirkung und Aufnahme von Magnesium:

Magnesium ist im Körper mit 20-25g vorhanden, weshalb es zu dem Mengenelementen gehört [2]. 60% befinden sich in den Knochen, während der Rest in der Muskulatur, dem Weichteilgewebe und in geringer Menge in extrazellulären Flüssigkeiten und dem Serum vorhanden ist [4]. Empfohlen wird eine tägliche Aufnahme von 350-400mg. Hiervon werden 30-40% im Dünndarm aufgenommen, was ca. 150mg entspricht [3, 4]. Das Magnesium im Blut wird über die Niere gefiltert und in der Henle Schleife zurück resorbiert. Die Ausscheidung erfolgt zu 60% durch den Stuhl, während der übrige Teil durch Urin und Schweiß ausgeschiedenen wird.

Funktionsbeteiligung Magnesium:

Im menschlichen Körper übernimmt das Mineral folgende Funktionen:

  • Wichtig für die Mineralisierung der Knochen
  • Es ist ein Elektrolyt und an der Freisetzung von Hormonen wie Adrenalin beteiligt
  • Cofaktor von über 300 Enzymen[5]
  • Stabilisierung des Aktionspotenzials des Herzmuskels
  • Regulation der Erregungsleitung an Muskeln und Nerven[6]

Welche Lebensmittel enthalten besonders viel Magnesium?

Das Mineral lässt sich gut aus Obst, Nüssen und Korn aufnehmen. Weitere Faktoren wie der Vitamin D-Spiegel sind jedoch zu berücksichtigen, da die Aufnahme trotz ausreichender Zufuhr gehemmt sein kann. Magnesiumgehalt in mg pro 100 Gramm Lebensmittel [11, 12]:

Lebensmittel Gehalt in μg/ 100 g
Sonnenblumenkerne 420
Cashew-Nuss 270
Sojabohnen 250
Hirse 170
Haselnuss 150
Volkornhaferflocken 139
Weiße Bohnen 130
Spinat 58
Naturreis 57
Grünkohl 34
Banane 36
Frühstück Magnesium Mangel Lebensmittel

Wie viel Magnesium muss ich einnehmen?

Die Tagesbedarfsempfehlungen richten sich nach Alter und Geschlecht. Bei Schwangere und Stillende wird oft ein erhöhter Bedarf angenommen, die DGE teilt diese Annahme nicht [13].
Der Magnesium-Bedarf, kann auch noch von weiteren Faktoren abhängig sein. So sollte bei einer Vitamin D Supplementierung auch die Magnesiumhaushalt beachtet werden. Ohne ausreichend Magnesium können die erhöhten Vitamin D Mengen nicht aktiviert werden.
Alter / Geschlecht männlich
mg / Tag
weiblich
mg / Tag
Säugling 0 bis 4 Monate 24 24
Säugling 4 bis 12 Monate 80 80
1 – 4 Jahre 170 170
1 – 7 Jahre 190 190
7 – 10 Jahre 240 240
10 – 13 Jahre 260 230
13 – 15 Jahre 280 240
15 – 19 Jahre 330 260
19 Jahre und älter 350 300
Schwangere/ Stillende 300

Was passiert bei einem Magnesium-Mangel?

Eine Serumskonzentration < 0,70 mmol/ l wird Hypomagnesiämie genannt. Dies ist die Bezeichnung für einen Mangel an Magnesium. Ursachen können eine unzureichende Aufnahme, eine verringerte Resorption und eine erhöhte Ausscheidung sein. Dies können die Folgen übermäßigen Alkoholkonsums, Medikamente, Durchfall, Diabetes oder eingeschränkte Nierenfunktionen sein. Aber auch ein unausgeglichener Mineral-/ Vitaminhaushalt kann im Zusammenhang stehen.

Was verursacht einen Magnesium-Mangel?

Sport

Es ist bereits weit verbreitet, dass Sportler einen erhöhten Magnesium-Bedarf haben. Dies liegt zum einen daran, dass bei der Muskelarbeit Magnesium verbraucht wird. Zum anderen kommt es beim Sport vermehrt zum Schwitzen. Über unseren Schweiß werden Mineralstoffe, also auch Magnesium abgeben.

Starker Alkoholgenuss

Durch den übermäßigen Alkoholgenuss kann es zu verschiedenen Gründen kommen, warum ein Magnesium-Mangel entsteht. Am bekanntesten ist wohl, dass durch Alkohol der Harntrieb verstärkt wird. Hier wird viel Magnesium über die Niere ausgeschieden, welches nicht zurück resorbiert werden kann. Weiterhin greift Alkohol aber auch den Darm an, welcher für die Aufnahme von Magnesium aus der Nahrung zuständig ist. Ein defekter Darm führt somit zur verminderten Aufnahme. Beim starken Alkoholmissbrauch leidet bei vielen auch die abwechslungsreiche Ernährung, womit oftmals nicht genug Magnesium aufgenommen wird.

Erkrankungen

Verschiedene Erkrankungen können dazu führen, dass zu wenig Magnesium zugeführt wird. Bekannt dafür ist der Diabetes. Es werden oft Lebensmittel reduziert, welche besonders reich an Magnesium sind wie z.B. Nüsse oder Käse.

Eine verminderte Aufnahme kann bei chronischen Darmerkrankungen auftauchen, da hier die Nährstoffe nicht richtig vom Körper aufgenommen werden können.

Bei Erkrankungen kann es neben der geringen Aufnahme und der schlechten Resorption auch zum erhöhten Bedarf kommen. Dies ist häufig bei entzündlichen Autoimmunerkrankungen wie Hashimoto oder Multipler Sklerose der Fall.

Unbekannt ist auch oft, dass die Einnahme einiger Medikamente zum Magnesiummangel führen kann. Dazu zählen Kortison, Insulin, Abführmittel und die Antibabypille.

Besonders bei Erkrankungen oder Medikamenten ist es wichtig, dass du nicht ohne Rücksprache mit deinem behandelnden Arzt die Vitamin- oder Nährstoffzufuhr erhöhst. Dies kann Auswirkungen auf deinen Krankheitsverlauf haben!

Schwangerschaft/ Stillzeit

In der besonderen Zeit muss der Körper der Frau alle Nährstoffe mit dem Kind teilen. Der zusätzliche Organismus benötigt natürlich auch Magnesium, welchen er durch die Mutter erhält. Sollte nicht genug Magnesium zugeführt werden, kann es bei der Frau zum Magnesiummangel kommen.


An welchen Symptomen erkenne ich einen Magnesium-Mangel?

Magnesium hat eine starke Beteiligung an der Muskelfunktion und der Erregungsleitung. Daher sind viele Symptome an den entsprechenden physiologischen Prozessen erkennbar.
Gängige Symptome sind Übelkeit, Schwäche, Zittern oder Krampfanfälle [8]. Aber auch Müdigkeit, Konzentrationsschwäche oder Appetitlosigkeit können erste Anzeichen sein. Wie so oft bei Nährstoffmängeln sind die Symptome unspezifisch und lassen sich nicht immer direkt zuordnen.


Ist eine Überdosierung möglich?

Ein Überschuss, die sogenannte Hypermagnesiämie, besteht bei einer Konzentration > 1,05 mmol/ l. Selten kann es durch eine Niereninsuffizienz oder eine Schilddrüsenunterfunktion zum Überschuss führen. Bei gesunden Menschen kommt es nicht vor, da hohe Mengen ohne Resorption wieder ausgeschieden werden.


Magnesium Präparate - ja oder nein?

Auch wir sind der Meinung, dass Nahrungsergänzungsmittel keine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung ersetzen können. Doch die perfekte Ernährungsweise ist von Mensch zu Mensch verschieden und muss individuell an den Lebensstil angepasst sein. Einfach ein paar Tabletten einwerfen macht keinen Sinn und kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Ob man mit Magnesium unterversorgt ist, kann man leicht anhand einer Blutanalyse feststellen. Danach sollte gemeinsam mit dem Arzt oder Heilpraktiker entschieden werden, ob die Ernährung angepasst werden kann oder man zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen sollte. Auch Wechselwirkungen mit Medikamenten müssen berücksichtigt werden. Grundsätzlich spricht aber nichts dagegen, die Magnesiumversorgung durch ein Supplement zu unterstützen, wenn ein Mangel vorliegt.


Wann und wie oft sollte man ein Magnesiumpräparat einnehmen?

Wer viel Sport betreibt, sollte auf seine Magnesiumversorgung achten.

Bestimmte Lebensumstände wie eine Schwangerschaft, Stress oder ausgiebiger Sport können einen erhöhten Bedarf voraussetzen.

Es empfiehlt sich, Magnesium gemeinsam mit oder vor nährstoffreichen Mahlzeiten einzunehmen. B Vitamine, Vitamin E, Selen und Zink sind für die Aufnahme und Verarbeitung von Magnesium nötig und erhöhen die Bioverfügbarkeit. Bei einer hohen Dosierung nehmen Sie das Magnesiumpräparat am besten zwei- bis dreimal pro Tag in regelmäßigen Abständen ein. Ansonsten bietet sich der Abend an, weil Magnesium beruhigend wirkt und gesunden Schlaf fördert. [12]

Wie ist deine Meinung zum Thema Magnesium?
Bist du gut versorgt, hast du dich mit dem Thema schon beschäftigt? Erzähl uns deine Erfahrung in den Kommentaren!